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Erste Hilfe: Was tun bei Insektenstichen?

Autsch: Insektenstiche sind oft schmerzhaft, immer lästig und manchmal sogar richtig gefährlich. Zum Glück kann man seine Kinder mit relativ einfachen Maßnahmen vor den giftigen Stacheln von Biene Maja und Co schützen.

In den ersten bewusst erlebten Sommern macht es besonders viel Freude: Barfuss über eine bunte Blumenwiese laufen, das Gras und den kühlen Klee auf der zarten Fußsohle spüren und dabei vielleicht sogar einem Schmetterling hinterherjagen. Leider kann dieses Vergnügen urplötzlich ein schmerzvolles Ende finden: Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen halten sich ebenfalls gerne in Wiesen – und hier insbesondere in Bereichen mit Klee – auf. Landet ein Fuß auf ihnen, oder knapp daneben, fühlen sich die Insekten verständlicherweise gestört oder bedroht und reagieren mit dem Einsatz ihrer Waffen: Das sind die giftigen Stacheln, die sie den vermeintlichen Angreifern ohne Rücksicht auf Verluste in die Fußsohle jagen. Das dazugehörige Kind windet sich dann meist mit schmerzverzerrtem Gesicht im Gras, und das Lächeln verwandelt sich in verstörtes Weinen. 

Die Natur ist wunderschön, und manchmal auch gefährlich

Insekten gehören zu vielen sommerlichen Aktivitäten im Freien einfach dazu. Dennoch sind Bienen, Wespen & Co aber alles andere als beliebt: Schon ihre bloße Anwesenheit wird meist als störend empfunden, ihre Stiche sind schmerzhaft und sorgen für brennende Hautschwellungen. Die gute Nachricht: Der akute Schmerz ist meistens beinahe ebenso schnell wieder vorbei, wie er gekommen ist, und der brennende „Dippel“ kann den meisten Kids einen schönen Sommertag auch nicht wirklich vermiesen.

Bei manchen Kindern lösen Bienen und Wespen-Stiche aber allergische Reaktionen aus. In diesem Fall sind erhöhte Vorsicht und spezielle Sofortmaßnahmen notwendig (siehe Interview). Generell gilt: Vorsicht und Vorbeugung sind die besten Schutzmaßnahmen. Wer einige Richtlinien beachtet, kann den Kontakt mit Biene Maja und Co auf ein Minimum reduzieren.
 

Kampf den Insekten? Gewalt ruft Gegengewalt hervor!

Wer schon einmal eine Limonadenflasche in freier Natur geöffnet hat, kennt das Phänomen: Kaum ist das Zischen der Kohlensäure verhallt, durchdringt das Summen von Insektenflügeln die Stille. Süße Getränke, aber auch Eis, Pommes, Grillwürstel & Co scheinen die fliegenden Nachschkatzen mit den scharfen Stacheln magisch anzuziehen. Tipp: Wenn Sie die ungebetenen Gäste so gut es geht ignorieren, wird wahrscheinlich nichts passieren.
Oder Sie beißen in den sauren Apfel und verlegen die Mahlzeit ins Haus, wo sie zwar auf das typische Sommerflair verzichten müssen, dafür aber ungestört genießen können. Auf keinen Fall sollten sie versuchen, die Insekten zu verscheuchen oder das Problem mit Gewalt zu lösen: Hektische Bewegungen machen die Sumsis erst so richtig aggressiv und führen dazu, dass die Insekten statt den Leckereien die herumfuchtelnden Menschen ins Visier nehmen.

Wenn bei einem dieser Duelle der Mensch als Sieger hervorgeht, währt die Freude über den Triumph meist nur kurz: Getötete Insekten können chemische Botenstoffe aussenden, die den Rest des Schwarms alarmieren! Anstatt den Helden zu spielen sollten Sie Ihren Kindern also lieber erklären, dass die Insekten eben auch gerne Eis mögen, und außerdem auch das Recht haben, sich am Leben zu erfreuen. Und bleiben Sie nach Möglichkeit ruhig, wenn ein paar Insekten heranbrummen. Die Kinder folgen nämlich ihrem Beispiel, und mit der Panik wächst meist auch das Risiko, gestochen zu werden.
 

Insektenstich, nein danke: Vorbeugung ist der beste Schutz

Weitere Tipps: Nicht aus Dosen oder dunklen Flaschen trinken, und keine stark duftenden Kosmetika verwenden. Meiden Sie die Nähe von Abfallkörben und Mülltonnen, auch Fallobst zieht Wespen an. Auch vor dem Einsteigen ins Auto ist Vorsicht angebracht: Achten Sie auf Insekten, die auf eine Mitfahrgelegenheit warten. Im Haus schützen Insektengitter an Fenstern und Türen, über dem Kinderwagen und eventuell auch über dem Bett sollten Sie Moskitonetze anbringen. Insektensprays dagegen sind in ihrer Wirkung oft unverlässlich und können bei Kindern zu Problemen führen. Generell gilt: Vorbeugung ist und bleibt der beste Schutz. Dazu gehört auch, dass man blühende Wiesen und Klee meidet, und möglich wenig barfuss geht – auch wenn es ganz viel Spaß macht...

Foto: Shutterstock/
Yuliya Evstratenko