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Zahnärztin im Interview: Keine Angst vor dem Bohrer

Dr. Sarina Ager studierte Zahnmedizin in München, absolvierte ein Postgraduales Studium der Kieferorthopädie an der Donau-Universität Krems und ist niedergelassen in Ihrer eigenen Praxis kitzsmile in Kitzbühel. Im BabyExpress-Interview verrät sie, worauf Eltern bei der Zahnpflege ihrer Kinder achten sollten.

Ab welchem Alter ist der erste Zahnarztbesuch sinnvoll? 

Der erste Zahnarztbesuch wird nach dem Durchbruch des ersten Milchzahnes empfohlen. Hierbei geht es insbesondere darum, die Eltern aufmerksam zu machen: Zuckerhaltige Getränke sind für Kleinkinder nicht geeignet. Auch auf das häufige Trinken von Säften sollte verzichtet werden, da sie trotz des Hinweises "Ohne Zuckerzusatz" Fruchtzucker und Säuren enthalten, die den Zahnschmelz angreifen. Kinder sollten so früh wie möglich daran gewöhnt werden, Wasser zu trinken. Allerspätestens mit Durchbruch der letzten Milchzähne (zweites bis drittes Lebensjahr) sollte schließlich der Zahnarztbesuch erfolgen.

Gewöhnen Sie Ihr Kind an regelmäßige (zweimal im Jahr) Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt, um
Karies und Zahnschäden vorzubeugen. Im Alter von ca. sechs Jahren, wenn die ersten bleibenden Zähne durchbrechen, empfehlen wir zum Kieferorthopäden zu gehen. Denn Zahnfehlstellungen können sich im ungünstigsten Fall schon im Milchzahnalter entwickeln. Zu diesem Zeitpunkt können wir bereits sicher einschätzen, ob Behandlungsbedarf besteht oder nicht. Eine Frühbehandlung beim Kieferorthopäden wird beispielweise notwendig, wenn ein offener Biss oder ein Kreuzbiss vorliegt oder wenn infolge eines vorzeitig verloren gegangenen Milchzahnes Platz für den nachfolgenden bleibenden Zahn freigehalten werden soll.


Zahnmedizinerin Dr. Sarina Ager 

Wie sieht die optimale Pflege von Kinderzähnen aus? 

Kinderzähne haben einen Zahnschmelz, der deutlich anfälliger ist für Karies. Das gilt sowohl für die Milchzähne als auch für die bleibenden Zähne während des Zahndurchbruchs und müssen deshalb sorgfältig gepflegt werden. Dabei darf die Pflege der Milchzähne nicht vernachlässigt werden, ihre Funktionen werden oft unterschätzt: sie dienen als „Platzhalter“ für die bleibenden Zähne und tragen so zu einer regelrechten Gesichts- und Gebissentwicklung bei, außerdem ist ein vollständiges Milchgebiss wichtig für die Sprach- und Lautbildung.

Der erste Milchzahn bricht mit etwa sechs Monaten durch. Ab diesem Moment sollten die Eltern täglich mit einem Wattestäbchen oder einer weichen Kinderzahnbürste und einer ca. kirschkerngroßen Kinderzahnpasta Portion die Zähnchen reinigen. Das Zähneputzen von Anfang an ist deshalb so wichtig, weil der Zahnschmelz der Milchzähne noch verhältnismäßig weich ist und deshalb die Kariesgefahr so hoch ist. Spätestens ab dem zweiten Lebensjahr sollte zweimal täglich geputzt werden.


Ab dem dritten Lebensjahr beginnen die Kinder unter der Anleitung der Eltern selbst mit der Zahnpflege. Dabei sollten die Eltern ihren Kindern Zeit lassen um das Putzen zu üben. Am Anfang ist nicht die Gründlichkeit entscheidend, sondern dass die Kinder lernen wie und warum Zähne geputzt werden sollen. Kontrollieren Sie täglich am besten abends vor dem Schlafengehen und putzen Sie ggf. nach. Motivieren Sie Ihr Kind.

Meist erst mit Beginn der Schulzeit können die Kinder sich die Zähne selber putzen. Auch dann empfehlen wir die abendliche Kontrolle der Zähne durch die Eltern. Besondere Achtsamkeit gilt den sog.  6-Jahr-Molaren. Das sind meist die ersten bleibenden Backenzähne die in der Regel mit 6 Jahren durchbrechen und aufgrund der zahlreichen Rillen auf der Kauflächen besonders kariesanfällig sind.
Insbesondere in der Zeit, in der eine Zahnspange getragen wird, bedarf es einer besonders gründlichen Mundhygiene. Darauf legen wir viel Wert und kontrollieren bei unseren Patienten regelmäßig die Zahnpflege und motivieren immer wieder sich speziell während der kieferorthopädischen Behandlung genügend Zeit für die Mundhygiene zu nehmen.

Wie nehmen Sie Kindern die Angst vor dem Zahnarzt?

Wichtig ist, dass Eltern ihre eigenen Ängste nicht auf das Kind projizieren. Ausdrücke wie „Es tut nicht weh", oder „hab keine Angst“ sollten in jedem Fall vermieden werden. Daher empfehlen wir, den Zahnarztbesuch vorab zu Hause durchzuspielen. Lassen Sie sich von Ihrem Kind in den Mund schauen und die Zähne durchzählen. Auch Mal- oder Bilderbücher zum Thema Zahnarztbesuch eignen sich zur Einstimmung sehr gut. Nehmen Sie ihr Kind auch Mal mit, wenn Sie selbst einen Kontrolltermin haben. So lernt es die ungewohnte Atmosphäre kennen und macht erste positive Erfahrungen in einer Zahnarztpraxis.

Wir sind stets bemüht eine persönliche Beziehung zu unseren Patienten aufzubauen, nehmen uns Zeit für Fragen und haben immer ein offenes Ohr für unsere kleinen Patienten. Im Rahmen unserer Zahnputzschule bieten wir beispielweise Kindergartengruppen an, uns zu besuchen und die Praxis und die Instrumente in einer entspannten Atmosphäre kennenzulernen und das Zähneputzen zu üben. So lernen die Kinder schon sehr früh, dass ein Besuch beim Zahnarzt auch Spaß machen kann.

Foto: Shutterstock/Sergey Nivens, Dr. Sarina Ager

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