Handyverbot an Schule – warum denn nicht?
Der Direktor der HTL Hallein zeigt, wie es geht: Weil die Schüler durch die mobile Ablenkung im Unterricht weniger konzentriert sind und stören, müssen sie nun ihre Handys vor Unterrichtsbeginn in einem eigens angefertigten Kasten ablegen. In der großen Pause und der Mittagspause dürfen sie die Geräte wieder nutzen. Sollte doch kein Problem sein, ist es aber. Seitens der Auszubildenden hagelt es Proteste.
Widerstand, der einmal mehr verdeutlicht, wie "süchtig" unsere Kinder mittlerweile nach ihren Handys sind. Viele Eltern werden aus eigener Erfahrung wissen, dass der Nachwuchs regelrechte "Entzugserscheinungen" zeigt, wenn er auf sein Mobiltelefon verzichten muss. Auch der Satz "Hör doch wenigstens beim Essen mit dem Tippen auf" dürfte vielen Mamis und Papis bekannt sein. Leider bringen Ermahnungen zumeist wenig, erst Konsequenzen zeigen Wirkung. Bleibt zu hoffen, dass der Schuldirektor seinen eingeschlagenen Weg fortsetzt und sich von Schülern und Eltern keine Spielregeln diktieren lässt. Die Betroffenen werden den Sinn dieser Maßnahme vermutlich erst dann erkennen, wenn sie selbst in die Situation kommen, sich von Mobiltelefonen gestört zu fühlen.
Ironie am Rande: Auch das Forum Mobilkommunikation (FMK) – die Interessensvertretung von Netzbetreibern und der Mobilfunkindustrie – macht gegen den Direktor mobil, spricht davon, dass dieser die Zeichen der Zeit verkennt. Das FMK fordert, "dass die heute allgegenwärtigen Endgeräte auch aktiv in den Unterreicht miteinbezogen werden, um Schüler begleitend mit den neuen Medien vertraut zu machen." Sogar entsprechendes Unterrichtsmaterial wird angeboten.
Das ist in etwa so scheinheilig und fern der Thematik, als würde ein Fastfood- oder Softdrink-Hersteller den Kindern beibringen wollen, was gesunde Ernährung ist.
Foto: Shutterstock/Syda Productions
Kommentare
Beste Grüße, Gregor Wagner
Alle Kommentare dieses Beitrages als RSS-Feed.