Nachzipf – mit diesen Tipps kein Problem!
Für viele Kinder und Jugendliche in Österreich werden die Ferien nicht nur zur Entspannung genutzt, sondern auch um für eine Nachprüfung zu lernen, versäumten Lernstoff nachzuholen oder sich optimal auf das kommende Schuljahr vorzubereiten. „Ohne Struktur sollte man allerdings nicht an die Sache herangehen“, empfiehlt Schülerhilfe-Expertin Eva-Maria Mischkulnig und gibt neun konkrete Tipps, wie das Lernen in den neunwöchigen Sommerferien besser gelingt.
Der Bedarf an privater Nachhilfe ist auf ein neues Allzeithoch gestiegen, wie das AK-Nachhilfebarometer 2019 zeigt. Bereits 327.000 Kinder brauchen private Nachhilfe, das ist ein Drittel aller Schülerinnen und Schüler in Österreich. Zahlreiche Betroffene werden die anstehenden Sommerferien wieder zum Verbessern ihrer Kenntnisse nützen. Die Schülerhilfe bietet dazu wieder ihre beliebten Ferienkurse an. Für alle, die selber Lernen wollen, gibt es neun hilfreiche Lerntipps. Wer folgende neun Grundregeln beachtet, kann dafür sorgen, dass das Lernen in den Ferien von den Kindern nicht als Belastung empfunden wird, sondern Freude bereitet.
Anfangs einige Tage komplett entspannen
Zu Beginn der Schulferien ist es wichtig, dass die ganze Familie erst einmal einige Tage durchatmet. Auch nach dieser Entspannungsphase sollten die Kinder keinesfalls dazu angehalten werden, jeden Tag stundenlang zu lernen. Erfolgsdruck kann sehr kontraproduktiv sein.
Kleine Lerneinheiten einplanen
Gelassen und ohne Stress durch Prüfungen oder Hausaufgaben kann es nach der Entspannungsphase losgehen. Mit kleinen Lerneinheiten von einer bis maximal zwei Stunden pro Tag bleibt in den Schulferien noch genügend Zeit für Freizeitaktivitäten.
Plan schriftlich festhalten
Bei der Festlegung der Lern- und Freizeitphasen muss das Kind unbedingt eingebunden werden. Zudem sollte der Plan schriftlich festgehalten werden und erfolgreich absolvierte Übungen darin vermerkt werden. Das Setzen von Lernetappenzielen kann sehr nützlich sein. Vor Beginn des Schuljahres ist es hilfreich, die wichtigsten Punkte noch einmal zu wiederholen.
Bewegung statt Computerspiele
Jedes Kind hat individuelle Vorlieben, daher gibt es kein Patentrezept für die Aktivitäten in der lernfreien Zeit. Körperliche Betätigung sollte allerdings Vorrang vor Computerspielen oder stundenlangem Fernsehen haben. Nicht nur weil es gesünder ist, sondern weil dadurch auch die Aufnahmefähigkeit in der Lernphase steigt
Erfolgserlebnisse einbauen
Das Lernen in den Ferien kann sicherer und selbstbewusster machen. Pädagogisch geschulte Nachhilfe-Lehrer greifen dabei auf eine Vielzahl an bewährten Methoden zurück. Mittels kleiner Erfolgserlebnisse beispielsweise gelingt es in der Regel, den Kindern die Freude am Lernen zurückzugeben. Daher sollten sich einfachere und schwierigere Aufgaben abwechseln.
Etappensiege honorieren
Kleine Belohnungen für absolvierte Lerneinheiten wirken zusätzlich motivierend. Als Anreiz könnte beispielsweise ein gemeinsamer Zoobesuch oder Badeausflug dienen.
Bezugspersonen in den Lernphasen festlegen
Während der Schulzeit stehen den Kindern in der Regel die Lehrer und Eltern als Bezugspersonen zur Verfügung, die ihnen bei Schul- oder Hausarbeiten zur Seite stehen. In den Ferien fallen die Lehrer hingegen naturgemäß weg und auch die Eltern freuen sich über eine wohlverdiente Auszeit. Dennoch sollte zu Beginn der Ferienzeit klar festgelegt werden, wer den Schülern in den Lernphasen als Ansprechpartner und Motivator zur Verfügung steht. Im Idealfall wendet man sich an ein Nachhilfe-Institut mit langjähriger Erfahrung.
Urlaubsdestination bewusst wählen
Sollte einem Kind das Erlernen von Fremdsprachen Probleme bereiten, könnte dieser Umstand bei der Auswahl der Urlaubsdestination einbezogen werden. Im Schulfach Englisch ist die Auswahl natürlich ungleich größer als bei der toten Fremdsprache Latein. Warum also nicht einmal zum Sightseeing nach London fliegen oder den Badeurlaub auf Malta verbringen?
Neuer Lernstoff bleibt leichter hängen
Wer rastet, der rostet – so lautet eine alte Weisheit, die nicht nur im Sport ihre Gültigkeit hat, sondern auch beim Gehirnjogging. Wer beim Lernen im Training bleibt, hat zu Beginn des neuen Schuljahres weniger Probleme, sich wieder an den Schulalltag zu gewöhnen. Der Lernstoff ist vertraut und muss nicht mehr in Erinnerung gerufen werden. Dadurch können neue Themen viel schneller aufgenommen und im Kopf behalten werden.
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