Karmasin: „Gewalt an Kindern ist immer zu verurteilen“
„Das Ausmaß an Fällen von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen ist (mit mindestens 2% bis 10% unter Berücksichtigung der Dunkelziffer) alarmierend hoch und im Bewusstsein der Bevölkerung zu wenig verankert. Für betroffene Kinder braucht es viel Mut, darüber zu reden, was passiert ist und immer noch mehrere Anläufe, um eine Vertrauensperson zu finden, die Glauben schenkt und effektiv hilft. Umso wichtiger ist es, dass PädagogInnen und alle Berufsgruppen, die mit möglichen Betroffenen zu tun haben, wissen, was im Falle eines Verdachts zu tun ist und dass sie in Kinderschutzeinrichtungen Beratung und Hilfe finden“, so Hedwig Wölfl, Geschäftsführerin des Kinderschutzzentrums Möwe.
„Wenn die Familie, die eigentlich ein Ort der Vertrautheit, Geborgenheit und Sicherheit sein soll, zum Tatort wird, ist das für die Opfer besonders traumatisch. Wir wollen Betroffene ermutigen, ihr Schweigen zu brechen und Hilfsangebote anzunehmen“, so Karmasin. Auch wie man auf einen Verdacht richtig reagiert ist ein zentrales Thema der Broschüre. „Zivilcourage ist bei der Aufklärung von Missbrauch entscheidend. Darum setzen wir auf Information und Bewusstseinsbildung“, erklärt die Ministerin. Die Broschüre bietet daher neben allgemeiner Wissensvermittlung und präventiven Ansätzen im Zusammenhang von sexueller Gewalt und sexuellem Missbrauch von Kindern, auch die rechtlichen Bestimmungen rund um die Thematik.
Nähere Informationen zu Gewaltprävention und -intervention sowie Hilfe für Betroffene finden Sie auch unter gewaltinfo.at und oe.kinderschutzzentren.at. „Es war mir besonders wichtig, dass die Zusammenarbeit der Einrichtungen, die sich mit Gewalt an Kindern beschäftigen, verstärkt wird. So soll den Opfern der größtmögliche Schutz zuteilwerden. Es ist an uns allen, den Schwächsten in unserer Gesellschaft zur Seite zu stehen“, stellt Karmasin klar.
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