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Drogen-Angst: Hilfe mein Kind kifft!

Bemerken Eltern, dass das eigene Kind Drogen konsumiert, kann eine innere Welt zusammenbrechen. Die Angst, das eigene Kind an etwas zu verlieren, dass so fremd und unkontrollierbar ist, ist groß. An diesem Punkt ist es wichtig, dass Eltern wissen, wie sie darauf reagieren können und sollten. Lesen Sie hier, was Familientherapeutin Katharina Pommer besorgten Eltern empfiehlt. 

Ein Jugendlicher, der regelmäßig Drogen konsumiert, entflieht dem Alltag und für ihn nicht tragbaren Gefühlen, die er darin erlebt. Jugendliche sind oft aber auch einfach nur neugierig und probieren sich gern aus, vor allem wenn es heißt: „Drogen sind gefährlich!“

Darin liegt schon mal das prinzipielle Problem. Denn wenn Jugendliche Drogen probieren, haben sie erstmal ein tolles Gefühl und das ist weit weg von gefährlich! Berichten Erwachsene nur von der Gefahr, werden sie unglaubwürdig. Drogen wirken auf das Limbische System, dieses ist zuständig für Emotionen, Gefühle, Kontrolle und Sexualität, das bedeutet, Drogen beeinflussen unsere Gefühle, Emotionen, unsere sexuelle Lust und Kontrolle.

Jugendlichen beamen sich durch den Konsum weg und gehen in eine schöne und vor allem andere Welt! Diese erscheint erstmal nicht gefährlich, sondern positiv. Diese Fehlschaltung im Erleben ist im Grunde auch das Gefährliche an Drogen. Wenn zum Beispiel Heroin mit im Spiel ist, gehen Jugendliche in eine geborgene, „warme Wattebausch Welt“, Kokain oder Crystal Meth bieten eine Welt des: „Da bin ich jemand.“ Marhihuana bietet die Möglichkeit, in eine gechillte und annehmbare Welt zu entfliehen.  
 

Sensible Jugendliche sind gefährdeter

Oftmals sind Jugendliche die Drogen nehmen, sehr sensible und feine Persönlichkeiten, die im Grunde nach Orientierung, Hilfe und Halt rufen. Sie haben bisher nicht gelernt, mit ihren Problemen auf eine Weise umzugehen, die gesund ist.

Die Droge scheint der einzige Ausweg. Anstelle dem eigenen Kind Vorwürfe zu machen und es dadurch noch weiter weg von dem eigenen Einfluss und dadurch einer Heilung zu treiben, sollten Eltern den regelmäßigen Konsum von Drogen immer als Hilferuf verstehen und sich unbedingt professionellen Rat von ausgebildeten Experten und Beratungsstellen suchen.

Reden wir gegen die Droge, werden wir für unser Kind zum Feind. Immerhin „gönnen“ wir dem Kind den Trip nicht und helfen auch sonst nicht, der Realität zu entfliehen oder das Leben zu erleichtern. Suchtberater können dem Jugendlichen, oft aus eigener Erfahrung, folgendes klar machen: „Drogen sind deshalb so gefährlich, weil sie einem ein richtig tolles Gefühl geben. Man fühlt sich leicht, unbeschwert und wie auf Wolke sieben.

Es ist eine Parallelwelt zur Alltagswelt, in die man gezogen wird und genau deshalb sind sie wirklich gefährlich. Denn der Mensch will erstmal von allem, was ihm gut tut und geil ist, mehr. Wir möchten dich dabei begleiten und unterstützen, das reale Leben wieder anzunehmen und gut zu finden. Wir sind gemeinsam für dich da und sorgen dafür, dass dein Leben annehmbarer wird.“ Manches Mal empfinden Jugendliche den Gang zum Therapeuten als Vertrauensbruch und entfernen sich nur noch mehr von den Eltern. Hier rate ich dazu, dass sich erstmal die Eltern selbst Unterstützung holen und gemeinsam erarbeiten, wie man dem Jugendlichen helfen könnte.

Neugier oder schon Suchtverhalten?

Wenn ein Jugendlicher hingegen aufrichtig und ernsthaft mitteilt: „Ich habe es nur einmal probiert, ich war neugierig und will es wirklich nicht nochmal nehmen, das macht mir irgendwie Angst, das will ich nicht!“, dann ist das Ausprobieren nicht zwingend eine Sorge wert, denn es fällt unter Neugierde. Gefährlich wird es, wenn es öfters passiert. Doch viele Eltern kommen gar nicht dazu, weil sie nicht erkennen, dass ihr Kind Drogen nimmt.

Sind die Augen wie Stecknadeln, steckt Koks dahinter, sind sie hingegen rot unterlaufen und die Pupillen geweitet und glasig, handelt es sich um Gras. Auch das ständige Nase-hochziehen und lautes, unkontrolliertes Schmatzen kann auf Konsum hindeuten. Wenn das Verhalten des Kindes sich parallel dazu verändert, es ungeduldiger, aggressiver oder depressiv wird, sich viel ins Zimmer sperrt, isoliert, ist es Zeit zu sagen: „Mein Kind, ich habe Angst um dich. Du hast dich so verändert, ich habe Panik, dass du abdriftest, ich weiß ich kann es dir nicht befehlen, aufzuhören. Aber was können wir machen? Tief im Herzen weißt du, dass das, was du machst, nicht passt und dir schadet, sag mir wie ich dir helfen kann, weil das Zusehen schaff ich nicht.“ 

Oft argumentieren Jugendliche, vor allem beim Konsum von Gras: „Mama mach dir keine Sorgen, das ist total harmlos, das wird sogar zur Schmerztherapie eingesetzt. Ich nehme sowieso kein anderes Zeug, aber kiffen geht doch!” An dieser Stelle wissen Eltern oft nicht, was sie sagen sollen. Wichtig zu wissen ist, dass auch Gras, Schizophrenie und Paranoia auslösen kann, deshalb weil der THC Gehalt sich, im Gegensatz zu früher, enorm erhöht hat (von 0,2 auf etwa 30) und mittlerweile auch Halluzinogene, also Chemie, mit im Spiel ist. So schnell kann ein Teenager gar nicht schauen und er hat Verfolgungswahn, hört Stimmen und fühlt sich stark panisch. 

Konfrontation mit der Realität

Manch ein Teenager bleibt hängen und kann sein Leben nie mehr wieder bewältigen oder bestreiten, aus diesem Grund ist es wichtig, dem Teenager mitzuteilen, welche Auswirkungen es auch haben kann. Aber im Gespräch bitte immer bei der Wahrheit bleiben und auch erzählen, welches unglaublich geniale Gefühl einem die Droge vorgaukelt, ehe sie uns in ihren Fängen hat und nicht mehr loslässt. Manch einem Jugendlichen hat es auch schon geholfen, mit in eine Drogen-Obdachlosen Station zu gehen oder eine Drogen Frühchenstation zu sehen. Wenn sie mit der Realität und den Folgen, konfrontiert werden, bewegt das etwas anderes, als Worte, im Gehirn.

Auf keinen Fall dürfen Eltern ihr Kind, das Drogen nimmt, aus dem Haus werfen oder damit drohen! Das kann sehr gefährlich werden, denn was tun Eltern, wenn das eigene Kind plötzlich das Weite gesucht hat und auf der Straße lebt? Wichtig ist, dass das Kind weiss: "Du bist mein Kind, ich bin da für dich, aber hier gibt es jetzt eine Grenze, das ist zu viel für mich.“ Das Kind braucht Halt und Orientierung, diese findet es auch durch professionelle, feinfühlige und klare Grenzen. 

Foto: Halfpoint/Shutterstock

 

 

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