ARBÖ-Puppomobil feiert 40. Geburtstag
Das Verkehrserziehungsprogramm des ARBÖ und der AUVA feierte jetzt seinen 40. Geburtstag. Zur Geburtstagsfeier begrüßten Barry, Kasperl und Co. rund 100 geladene Gäste in Colosseum XXI in Wien-Floridsdorf.
Im Frühjahr 1978 legten der damalige ARBÖ-Generalsekretär Otto Effenberger, der Chefredakteur des ARBÖ-Klubjournals FREIE FAHRT, Fritz Riha und Arminio Rothstein, noch besser bekannt als Clown Habakuk aus dem ORF, den Grundstein für eine mobile Verkehrserziehungsbühne, das Puppomobil. Die Vollmotorisierung schritt voran, und damit stieg auch die Anzahl der verunglückten Kinder im Straßenverkehr. Mit dem Puppomobil wollten Arminio Rothstein, sein Team des Theater Arlequin und der ARBÖ einen Beitrag zur Verringerung der verletzten und getöteten Kinder leisten, und schritten zur Tat: Für die eigens errichtete Bühne wurde ein Theaterstück geschrieben. Seit nunmehr 40 Jahren touren somit Kasperl, Barry, Inspektor Pomeisl, Dieselschlauch und auch der böse Zauberer Tintifax durch ganz Österreich.
Die Puppenspieler (v.l.n.r.): Alfred Schwarz, Prinzipalin des Theaters Arlequin Christine Rothstein, Robert Svoboda, Gerry Meloun
2011 konnte mit der AUVA ein wichtiger Kooperationspartner für dieses Projekt gefunden werden. Dadurch wurde auch die Anschaffung einer zweiten Bühne möglich, wodurch die Anzahl der Aufführungen verdoppelt werden konnte. Heute sehen jedes Jahr rund 30.000 Kinder der 1. und 2. Klasse Volksschule in ganz Österreich das Stück, das sich am Lehrplan der Grundstufe 1 (1. und 2. Klasse Volksschule) orientiert, und das Lernziel „Der Fußgänger im Straßenverkehr“ zum Inhalt hat. Großen Wert wurde bei der Entwicklung des Stücks auf eine altersadäquate Inszenierung und eine pädagogisch richtig aufbereitete Umsetzung gelegt. Das Stück zeigt den jungen Besuchern, was beim Überqueren der Straße zu beachten ist, welche Bedeutung die einzelnen Armzeichen von Polizisten haben und was die Lichtzeichen der Ampeln signalisieren. Damit greift das Stück ein sehr reales Problem auf, wie die Unfallzahlen zeigen. „Auch nach 40 Jahren hat der Kasperl nichts von seiner Faszination verloren. Die Kinder sind allesamt extrem begeistert vom Stück und die Lehrer buchen bereits ein bis zwei Jahre im voraus die nächste Aufführung“, freut sich KommR. Mag. Gerald Kumnig, ARBÖ-Generalsekretär anlässlich der Jubiläumsfeier. „Wie wichtig Maßnahmen zur Verkehrserziehung sind zeigen die aktuellen Schulwegunfälle. 2017 verunglückten knapp 600 Kinder am Schulweg“, führt Kumnig weiter aus.
Ein Bild aus den Anfängen des Puppomobils: Die "alte" Crew
Insgesamt haben in den vergangenen 40 Jahren knapp 550.000 Kinder das Stück gesehen. 15.000 mal ging der Vorhang hoch und genauso oft sicherte Inspektor Pomeisl den Zebrastreifen für die Volksschulkinder und der Zauberer Tintifax trieb es ziemlich bunt mit Barry und Pannenfahrer Dieselschlauch. Insgesamt legt das Ensemble jährlich 30.000 Kilometer zurück, besucht 350 Schulen und spielt bis zu fünf Aufführungen pro Tag. Für die Koordination zeichnet seit Jahren die Agentur Kiga Impuls verantwortlich, die sämtliche Aufführungen plant und die beiden Teams zwischen Neusiedlersee und Bodensee in die Schulen schickt.
Die Lieblinger der Kinder (v.o.n.u.): Zauberer Tintifax, Kasperl und Barry
Sowohl der ARBÖ als auch die AUVA betonen die mittel- und langfristige Wirkung dieser Verkehrsfrüherziehungsmaßnahme, wie Dr. Peter Rezar, ARBÖ-Präsident ausführt: „Im Sinne des lebenslangen Lernens werden durch das Puppomobil Kompetenzen trainiert, die für die Heranwachsenden auch später von großem Nutzen sind: Auf Erfahrungen, die sie unter fachkundiger Begleitung im Kindesalter gemacht haben, können sie viele Jahre später zum Beispiel als Fahrradfahrer, Mopedfahrer, ja sogar Autofahrer, zurückgreifen. Es ist wichtig, dass schon die jüngsten Verkehrsteilnehmer den sicheren Umgang im Straßenverkehr erlernen.“
Daher ist auch für die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt das Projekt Puppomobil extrem wichtig. „Im Rahmen unseres gesetzlichen Auftrags zur Prävention ist das Thema Sicherheit beim Schulweg für die AUVA ein großes Anliegen. Schülerinnen und Schüler sollen von Anfang an sicher im Straßenverkehr unterwegs sein. Daher ist es so wichtig, Verkehrskompetenz von Kindern zu stärken und ihnen die Fähigkeiten zu vermitteln, gefährliche Situationen selbst zu erkennen und zu meistern. Deshalb investiert die AUVA in die Verkehrspädagogik und unterstützt Bildungseinrichtungen wie die Aktion Puppomobil bei ihrer wertvollen Arbeit.“, so Dr. Helmut Köberl, Generaldirektor der AUVA, abschließend.
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