Schenken Sie ein Stück Wiener Geschichte
Das meist aus Papier, Gips und Karton gefertigte, handbemalte, 4x5m große Modell des ersten Bezirks ist seit vielen Jahrzehnten ein Lieblingsobjekt der Wienerinnen und Wiener. Es wurde von dem Veduten- und Architekturmaler Erwin Pendl (1875-1945) zum 50-jährigen Thronjubiläum von Kaiser Franz Joseph erstellt. „Es gibt nicht viele Modelle dieser Art. Vor allem in seiner Größe und Qualität ist Pendls Stadtmodell eine echte Rarität“, ist Sándor Békési, Kurator des Wien Museums für Stadtentwicklung und Topografie, überzeugt. „Das Modell ist zudem damals wie heute ein Symbol für das Wachstum und die Erneuerung der Stadt“, so Békési.
Diese Ikone unserer Sammlung hat nun – wie das Wien Museum selbst – ein umfassendes Facelifting vor sich, da nach so vielen Jahren in der Ausstellung ein dringender Restaurierungsbedarf besteht. Und bei dieser wichtigen Aufgabe sind wir auf die Hilfe von Patinnen und Paten angewiesen.
Das Wiener Stadtmodell von 1898 zeichnet sich durch präzise Ausarbeitung und Nachzeichnung der Gebäude aus und ist im wahrsten Sinne des Wortes ein dreidimensionales Aquarell. Pendl arbeitete aller Wahrscheinlichkeit nach mit seinem Atelier an diesem Projekt, da an den Häusern verschiedene „Handschriften“ zu erkennen sind. Unter der Bezeichnung „Neu-Wien“ wurde das Modell erstmals während der Jubiläumsausstellung 1898 im Prater im Pavillon der Stadt Wien gezeigt. Daneben war im Saal „Alt-Wien“ das Modell Eduard Fischers von 1852/54 zu sehen, welches heute ebenfalls zu den Hauptattraktionen der Schausammlung des Wien Museums gehört.
Nachdem Pendl seine Stadtdarstellung vergleichshalber im selben Maßstab wie das ältere Fischer-Modell erstellte, lassen sich die Erweiterung der Innenstadt und der Ausbau der repräsentativen Ringstraßenzone im Laufe der Gründerzeit anhand der beiden Modelle gut nachverfolgen. Besonders die gründerzeitlichen Prachtbauten entlang der rund vier Kilometer langen und 57 Meter breiten Ringstraße sind auf dem jüngeren Modell sehr anschaulich zu sehen.
Pendls Modell hat im Laufe der Zeit einige Standorte gesehen, unter anderem wurde es 1910 im Wien-Bereich der ersten Städtebau-Ausstellung in Berlin präsentiert. Unter dem mehrmaligen Auf- und Abbau hat es entsprechend gelitten. Seine Grundplatte besteht aus sechs Teilen, über deren Stoßkanten zum Teil Häuser stehen. Diese sind im Zuge der Übersiedelungen besonders beschädigt worden und in weiterer Folge häufig ungenau ver- oder überklebt und sogar partiell übermalt worden. Zudem beeinträchtigen Staub und Schmutz von mehreren Jahrzehnten das Erscheinungsbild erheblich.
„Unser Ziel bei der geplanten Restaurierungskampagne ist eine möglichst originalgetreue Erhaltung bzw. Wiederherstellung des Modells. Dafür wird es Haus für Haus trocken und gegebenenfalls mit etwas Feuchtigkeit gereinigt. Dabei sollen auch spätere Übermalungen reduziert werden. Hinzugefügte Überklebungen sollen abgenommen, sowie lose oder unsachgemäß verklebte Gebäudeteile neu verklebt werden. Und schließlich sollen fehlende Elemente wie beispielsweise Schornsteine, Bäume oder Straßenlaternen bei klarer Sachlage rekonstruiert werden“, erklärt Andreas Gruber, Restaurator für Papier und Fotografie im Wien Museum. Die Restaurierungen finden im Depot des Wien Museums in Himberg statt, das Modell wird dafür in seine kleinstmöglichen Teile zerlegt.
Die zwei Kategorien für Patenschaften:
KATEGORIE SEHENSWÜRDIGKEIT
Für 10.000 Euro vergeben wir die Patenschaft für die größten Attraktionen der Wiener Innenstadt: Burgtheater, Hauptgebäude der TU Wien, Hauptgebäude der Universität Wien, Hofburg, Karlskirche, Kunsthistorisches Museum, Naturhistorisches Museum, Oper, Parlament, Rathaus, Stadtpark, Stephansdom und Votivkirche.
KATEGORIE WUNSCHADRESSE
Ab dem 22. November können für 100 Euro Patenschaften für alle übrigen Wunschadressen erworben werden.
Als Herzstück der Kampagne Mein Stück Wien ging am 22. November 2018 eine eigene Website online:
www.meinstueckwien.at
Fotos: Stefan Horninger / Doppelgaenger Digital Production, Birgit und Peter Kainz © Wien Museum