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Humor ist ein perfekter Lernturbo

Drei bis vier Mal herzlich lachen in einer Schul-Unterrichtsstunde. Allein das würde schon helfen, um eine deutliche Leistungssteigerung bei Schülerinnen und Schülern zu erzielen.

Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle LernQuadrat-Studie, die sich auf wissenschaftlicher Basis mit dem Thema Lernen und Humor auseinandersetzte. Die Lernsituation würde entkrampft, die Aufmerksamkeit wiederhergestellt, der Lerninhalt besser im Gedächtnis bleiben. In der Praxis des Schulunterrichts geschieht das freilich viel zu selten: Nur jeder fünfte Schüler stuft seine Lehrerschaft als sehr humorvoll ein. 

Humor ist mehr als Witze erzählen

„Der angewandte Humor im Unterricht sollte also sowohl zur Persönlichkeit der Schüler, zur Lerngruppe, als auch zur jeweiligen Unterrichtssituation passen“, betont Studienautorin Claudia Jennel. Humor bedeute dabei wesentlich mehr als Witze erzählen, nämlich: Schlagfertigkeit, Selbstironie, Situationskomik, Wortspielereien, ironische Übertreibungen und witzige Anekdoten. „Wichtig ist aber auch ein entsprechendes Fingerspitzengefühl“, so Jennel: „Niemals sollte sich ein Lehrer über einen einzelnen Schüler verletzend lustig machen, um sich damit das Lachen der Restklasse zu sichern.“ Auch krampfhafte Versuche, witzig zu sein, würden eher die Abneigung der Schüler gegenüber dem Lehrer fördern.

Über den positiven Zusammenhang von Lernen und Lachen herrscht in der wissenschaftlichen Literatur Einigkeit. Studien zeigen, dass Humor eine Ventilfunktion zur Verminderung von Spannungen und zur Lösung von Energiestaus  ausübt. Herzhaftes Lachen führt zu einer Entspannung der Muskeln und zu einer Reduktion negativer Stress-Effekte. Gemeinsames Lachen stellt aber auch eine emotionale Verbindung her und fördert ein positives Klassenklima. Und schließlich, so heißt es in der LernQuadrat-Studie, bekämpfe Humor die Angst, verringere die Müdigkeit und unterstütze das kreative Denken.

Angst vor Disziplin-Problemen

Warum verzichten also so viele Lehrer auf diese einfache Methode, ihre Beliebtheit und vor allem ihren Unterrichtserfolg zu steigern? „Häufig wird ein Kontroll- und Autoritätsverlust befürchtet, wenn die Ablenkung zu groß und die Sachebene total verlassen wird“, meint Studienautorin Jennel. Neben möglichen Disziplinproblemen spiele aber auch die Angst vor Peinlichkeiten eine Rolle. Generell, so zeigt die Studie, wird Humor von männlichen und von jüngeren Lehrern signifikant häufiger im Unterricht eingesetzt.

Schüler-Befragung: Klares Votum für mehr Humor

Die Schüler selbst wünschen sich mit einer Mehrheit von 52,4 Prozent einen humorvolleren Unterricht, wie LernQuadrat in einer begleitenden Umfrage ermittelte. „61 Prozent unserer befragten Nachhilfeschüler sind der festen Überzeugung, dass sie in einem Fach mehr lernen würden, wenn der Lehrer hin und wieder Späße macht, nur 5 Prozent empfinden das als störend“, berichtet LernQuadrat-Geschäftsführer Konrad Zimmermann. Jeder Vierte empfindet seine Lehrerschaft in der Schule als vollkommen humorlos, insbesondere die älteren und die schlechteren Schüler. „Das ist ein klares Votum für mehr Humor im Unterricht. Lernen beginnt immer mit Lachen“, ist Zimmermann überzeugt und verweist auf die Erfolge, die unter diesem Motto in den LernQuadrat-Instituten erzielt werden.

Gemeinsames Lachen verbindet

Konkrete Anleitungen für den Einsatz von Humor im Unterricht bietet die pädagogische Literatur zuhauf. Das reicht vom Witze erfinden, Sprechblasen füllen und Karikaturen präsentieren über Lachspiele bis hin zu fächerübergreifenden Projekten. Humor als Lernturbo kann aber auch im häuslichen Umfeld mit Erfolg angewendet werden, vor allem dann, wenn die Lernsituation schwierig oder konfliktbeladen ist. Für die Eltern empfiehlt Zimmermann dann das Motto: „humorvoll statt vorwurfsvoll“. Das motiviere nicht nur den Nachwuchs zum Lernen, sondern es stärke zugleich auch die Eltern-Kind-Beziehung. „Denn zu Hause gilt wie in der Schule: Gemeinsames Lachen verbindet“, so Zimmermann abschließend.

Foto: Shutterstock/Diego Cervo

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