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Warum Tagträume für Kinder so wichtig sind

In Tagträumen gibt es keine Grenzen oder Regeln. Jeder kann alles sein und alles tun und die dazugehörigen Gefühle genießen. Auf das wirkliche Leben können Tagträume durchwegs positive Auswirkungen haben. Vorausgesetzt, die Dosis stimmt. 

Rock-Röhre Pink gibt gerade ein heftig umjubeltes Konzert. Nun stimmt sie ihren aktuellen Top-Hit an: „Dear Mister President“. Und sie verkündet den begeistert kreischenden Fans, dass sie den Song diesmal im Duett „with my very spezial friend Sandra from Austria“ singen wird. Sandra tritt zu den Anfangs-Akkorden ihres absoluten Lieblingsliedes ins Rampenlicht. Sie schaut toll aus. Das Leder-Outift macht sie auf wundersame Weise schlank und sexy, die Haut in ihrem Gesicht ist glatt und rein. Sandra winkt. Die Fans kreischen. Und rufen ihren Namen. Plötzlich ist da noch eine Stimme. Sie ist lauter als die elektrischen Gitarren und überdöhnt den Jubel, der aus tausenden Kehlen kommt. „Sandra...“ sagt die Stimme. „Sandra! Wie lautet der Lehrsatz des Pytharogas?!“

Schule? Nein, danke! Ich werde ein Star!

Die meisten Menschen mögen Tagträume. Vor allem Kinder und Teenager begeben sich in der Regel besonders gerne auf den Trip in die Traumwelt. Das liegt zum einen daran, dass sie sich in der Realität oft an Orten aufhalten müssen, die mit ihren momentanen Wünschen so gar nichts zu tun haben. In der Schule zum Beispiel. Und sie müssen gehorchen. In Tagträumen dagegen haben sie das Sagen – und sind frei von möglicherweise als Makel empfundenen Eigenschaften, frei von Zweifeln den eigenen Körper betreffend, frei von Unsicherheiten über ihren künftigen Lebensweg.

Die Tagträume bescheren aber nicht nur herrliche Momente in fantastischen Welten. Sie können sich auch auf das wirkliche Leben äußerst positiv auswirken. Wichtige Voraussetzung dafür ist freilich, dass in Folge exzessiven Tagtraum-Konsums nicht die Realität aus den Augen verloren wird. Wer sich nämlich zu sehr dem Motto „Schulprobleme, na und, ich werde ein Star“ hingibt, kann auf schmerzliche Weise von der Realität eingeholt werden. Und wacht dann spätestens beim Wiederholen der Klasse in einem realen Alptraum wieder auf. Wenn Tagträume aber nicht permanent als eine Art Vorhang missbraucht werden, den man über die Wirklichkeit schiebt und dann vergisst, diesen Vorhang wieder aufzumachen, dann können sie vielfältige positive Auswirkungen auf die Wirklichkeit haben.

Treten Sie ein ins Reich der Fantasie

In Tagträumen können reale Situationen durchgespielt, und Ängste abgebaut werden. Deshalb spielen Tagträume auch im Bezug auf Liebe und Sexualität bei Teenagern eine wichtige Rolle. So lässt sich etwa der Erfolg von Boygroups auch dadurch erklären, dass viele der jungen, weiblichen Fans von einer Affäre oder einer Beziehung mit einem der Stars träumen. Dass die Chancen dafür gleich null sind, macht nichts. Im Gegenteil: Experten zufolge zeigen derartige Fantasien, dass Teenager ihre erwachende Sexualität fühlen, in Wirklichkeit aber noch nicht bereit für eine Beziehung oder Affäre sind. Also projizieren sie ihre Gefühle auf Stars, die de facto unerreichbar sind es kann also nichts passieren.

Aber auch bei Schwärmereien für eine „reale“, erreichbare Person sind Tagträume wichtig. Wer zum ersten Mal im Leben von Amors Pfeil getroffen wird und ganz „verschossen“  in eine Person (z.B. aus der Schule) ist, kann in Tagträumen ausprobieren, wie das so wäre, sie oder ihn anzusprechen, sie oder ihn einmal am Nachmittag zu treffen, sie oder ihn zu küssen, mit ihr oder ihm händchenhaltend zur Schule zu gehen. Will ich das wirklich? Durch einen „Probegalopp“ im Reich der Fantasie kann man der Antwort auf diese Frage näherkommen.

Außerdem bieten kurze Ausflüge ins Reich der Fantasie einen hohen Entspannungswert und sorgen meist dafür, dass die „Träumer“ bestens erholt in die Realität zurückkehren – und dann möglicherweise anstehende Aufgaben mit neuem Schwung und Enthusiasmus in Angriff nehmen. Tagträume bieten aber nicht nur kurzfristigen Power-Nachschub, sie können mit ihren positiven Nebenwirkungen auch das Leben in der Wirklichkeit verbessern. 

Tagträume werden nur selten wahr

Was will ich eigentlich vom Leben? In Tagträumen lassen sich über den Umweg der Utopie auch konkrete Ziele entdecken und manifestieren. Wer sich diese Ziele immer wieder in emotionsgeladenen und bildgewaltigen Tagträumen vor Augen führt, gewinnt viel Kraft und Energie, um diese Ziele auch im wirklichen Leben zu verfolgen. Erreicht werden sie allerdings leider nur in den wenigsten Fällen. Sonst hätte wohl ein überproportional hoher Anteil der Bevölkerung einen Oscar oder Nobelpreis gewonnen, und die Wände in der Traumvilla mit goldenen Schallplatten tapeziert. In Wirklichkeit, und das ist durchaus tröstlich, lässt es sich meistens auch mit dem Erreichten gut leben. 

Trip in die Traumwelt: Bitte anschnallen.

Damit es durch Tagträume zu keinem Crash in der Realität kommt ist es wichtig, niemals die Realität aus den Augen zu verlieren, und Tagträume nicht zu exzessiv für die Flucht vor der Wirklichkeit zu missbrauchen. Tipp: Tagträume sollten im Idealfall immer mit realen Handlungen kombiniert werden. Beispiel: Wer von einem Leben als Rockstar träumt, sollte zuerst einmal eine Band gründen. Wer in Hollywood auftrumpfen will, sollte einen Schauspielkurs besuchen. Wer Spitzensportler werden will, muss hart trainieren. Auf diese Weise profitiert man auf jeden Fall – auch, wenn aus dem Tagtraum im echten Leben „nur“ ein wichtiges Hobby wird. 

Positive Nebenwirkungen: Wie Tagträume das „echte“ Leben verbessern 

+ Über die Annäherung an die eigenen Wünsche lernt man sich selbst besser kennen.

+ In Tagträumen kann man wichtige Situationen vorab „durchspielen“. Das entschärft mögliche Ängste, und hilft bei der Entdeckung neuer Strategien.

+ Tagträume geben Kraft und Motivation zum Verwirklichen von Zielen.

+ Tagträume machen glücklich und geben Schwung und Enthusiasmus für den Alltag.

+ Tagträume reinigen die Seele. Unangenehme Erlebnisse oder Gefühle können in Tagträumen verarbeitet werden.

+ Tagträume sind oft der Antrieb für sinnvolle Aktivitäten. Wer etwa von Kind an Sportstar werden will und deshalb viel trainiert, lebt gesünder und bleibt ein Leben lang fit. 

Foto: Shutterstock/Sergey Nivens

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