Baby plus Hund: So fördern Sie eine gute Beziehung
Die Geburt eines Babys in einer Familie mit Hund kann ein sehr heikler Moment in der Tier-Mensch-Beziehung sein. VIER PFOTEN hat deshalb Tipps zusammengestellt, wie man einen Hund optimal auf das Baby vorbereiten und eine gute Beziehung zwischen den beiden fördern kann.
„Eine gute Vorbereitung ist wichtig“, sagt Martina Pluda, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN. „Wir haben alle schon von Fällen gehört, in denen ein Hund nach einem Baby geschnappt hat und die Eltern das Tier letztendlich schweren Herzens weggeben mussten. Gott sei Dank sind das Einzelfälle.“
Laut Pluda ist der größte Fehler werdender Eltern und Hundehalter, das Tier ohne „Vorwarnung“ mit dem neuen Familienmitglied zu konfrontieren. „Die sensiblen Hunde merken natürlich schon während der Schwangerschaft, dass da etwas im Busch ist“, meint sie. „Es gibt Tiere, die dann besonders fürsorglich der werdenden Mama gegenüber werden. Andere wiederum bekommen Angst vor Liebesentzug und setzen dann manchmal gezielt Aktionen, um Aufmerksamkeit zu erregen.“
Sinnvoll ist es, den Vierbeiner auf die neuen Gerüche und Geräusche vorzubereiten. Wenn man zum Beispiel Aufnahmen typischer Babygeräusche abspielt, während das Tier spielt oder ein Leckerli bekommt, verbindet es die Geräusche mit etwas Schönem und gewöhnt sich gleich daran. Pluda: „Ein guter Tipp ist auch, sich ab und an mit Babyöl einzucremen oder Babypuder auf die Haut zu geben. Denn diese Gerüche werden in den ersten Monaten nach der Geburt dominieren. Ist das Baby schon geboren, aber noch im Krankenhaus, kann man auch schon mal getragene Kleidungsstücke mit nach Hause bringen und dem Tier zum Beschnuppern geben.“
Das Kennenlernen selbst findet am besten in einem sehr entspannten Rahmen statt, in dem sich der Hund auch wohl fühlt. Er sollte das Baby aus nächster Nähe wahrnehmen und riechen dürfen. Einen etwas stürmischen Hund sollte man zunächst auch an der Leine halten.
Ganz wichtig ist es in Folge, den Hund in das Familienleben immer einzubinden. „Sobald er sich ausgeschlossen fühlt, wird er diesen Zustand mit dem Baby in Verbindung bringen und den neuen Erdenbürger als Gefahr sehen“, erklärt Pluda. „Merkt er jedoch, dass sich nichts an der Liebe seiner Halter zu ihm geändert hat, wird er sich sehr schnell entspannen.“ Immer wieder gibt es erfreulicherweise auch die Fälle von „Liebe auf den ersten Blick“, in denen Hunde dem Baby nichts als Zuneigung und Fürsorge entgegenbringen.
Ein Baby bringt den Tagesablauf einer Familie durcheinander, aber auch darauf kann man die Hunde gut vorbereiten. Es empfiehlt sich etwa, ein bisschen seltener, dafür aber ausgiebiger mit dem Vierbeiner Gassi gehen. Man kann auch damit beginnen, das Futter nicht mehr zu den genau gleichen Zeiten zu geben, denn auch der Schlafrhythmus der werdenden Eltern wird wohl in Zukunft nicht mehr so regelmäßig sein wird.
Selbst wenn die Beziehung zwischen Hund und Baby optimal ist: Zum alleinigen Babysitter sollte man das Tier auf keinen Fall machen. „Eltern oder eine erwachsene Aufsichtsperson müssen unbedingt immer dabei sein. Das gilt aber generell für Kinder“, sagt Pluda nachdrücklich.
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