Bettnässen: Mehr Lebensqualität für Betroffene
Etwa jedes fünfte bis sechste Kind im Vorschulalter wacht morgens in einem nassen Bett auf. Damit ist Bettnässen das zweithäufigste chronische Leiden im Kindesalter, das mit vielen Vorurteilen belastet ist. Scham und Angst vor Spott sowie die Hoffnung, dass sich das Problem mit der Zeit „auswächst“ hindert viele Familien daran, nach Hilfe zu suchen. Bleibt das nächtliche Einnässen jedoch unbehandelt, kann aus einem ursprünglich kleinen Problem leicht ein viele Jahre andauerndes Martyrium werden. Der Verein Club Mondkind unterstützt betroffene Familien seit Jahren mit Information und weist ihnen den Weg zum Spezialisten.
Neue Kampagne zeigt Lösung statt Problem
Betroffene Familien suchen häufig erst im Internet nach Lösungen. Daher wurde die neue Kampagne des Vereins auch als Online-Kampagne konzipiert. Unter dem Motto „Kein Drama, sondern ein lösbares Problem“ steht dabei die wiedererlangte Lebensqualität des Kindes und seiner Familie im Vordergrund. Slogans wie „Auch Nora übernachtet wieder gerne bei Oma“, „Auch Mama und Papa haben wieder lustigere Themen beim Frühstück“ oder „Auch Stefan hat wieder Spaß im Urlaub“ sollen motivieren, das Problem in Angriff zu nehmen.
Neue Webseite: bedürfnis- und serviceorientiert
Ein erster Schritt in Richtung Problemlösung ist der „Bettnässer-Test“ auf der Homepage www.clubmondkind.at. In nur drei Schritten kann rasch geklärt werden, ob das Kind betroffen ist. Wenn ja, werden durch einen Ärztefinder Spezialisten in der Nähe angezeigt, was die oft lange Suche nach richtiger Hilfe abkürzen kann, und die Terminvereinbarung wesentlich erleichtert.
Die Webseite ist ein wichtigstes Informationsmedium für dieses tabuisierte Thema. Betroffene können sich schnell und anonym Informationen beschaffen, nachlesen (und in Videos sehen), wie es anderen mit dem Problem ging und Services wie das „Blasentagebuch“, das wichtigste Hilfsmittel für die Diagnose, downloaden. Dieses Blasentagebuch (Fachausdruck Miktionsprotokoll) sollte über einen Zeitraum von 48 Stunden geführt und anschließend ausgefüllt zum Arzt mitgebracht werden. Die Struktur der Seite wurde im Zuge eines umfassenden Relaunchs deutlich verbessert. Die Rubriken sind übersichtlich und damit sehr benutzerfreundlich, Bilderwelten aus dem Leben von Kindern machen die Seite optisch attraktiv und sprechen das Thema direkt an.
Neue Obfrau will Eltern Mut machen
Elisabeth Leeb, die dem Verein in den letzten Jahren als Obfrau mit großem Engagement und Leidenschaft zur Seite gestanden ist, hat ihre Agenden an Karin Deflorian übergeben, die den Verein seit Jahren begleitet und mit ihrem Verlag unterstützt. „Elisabeth Leeb hat den Weg eingeschlagen, den wir weiterausbauen können. Ich will den Eltern Betroffener Mut machen, sich zu öffnen um sich mit dem Thema leichter auseinanderzusetzen“, freut sich Deflorian auf ihre neue Aufgabe.
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