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Schutz für sensible Kinderhaut im Sommer

 „Halt, ich habe die Ohren vergessen einzuschmieren!“ Während einige Sonnenhungrige schon krebsrot vor sich hin schmoren, heben sich die eigenen Kinderchen sonnencremeweiß vom Strand ab. Wir alle haben gelernt, dass schädliche UV-Strahlung Hautalterung und -krebs begünstigt, sie wurde Jahrzehnte lang als der Feind schlechthin propagiert. Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor soll vor allem die sensible Haut unserer Kinder schützen. Aber es gibt eine „Schattenseite“: Sonnenmilch blockiert die Produktion von Vitamin-D, das nicht nur wichtig für den Knochenaufbau ist. Aktuelle Studien sprechen dafür, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel unter anderem bestimmte Krebserkrankungen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Stoffwechsel- und Autoimmunerkrankungen maßgeblich erhöht. 

Zwei Arten von Sonnenmilch

Wussten Sie, dass es zwei Arten von Sonnenschutzmitteln gibt? Mineralische Cremes wirken physikalisch, indem sie das Sonnenlicht reflektieren, und enthalten zum Beispiel Titandioxid oder Zinkoxid. Synthetische Lichtschutzmittel bestehen hingegen aus chemischen Substanzen und dringen etwas in die Haut ein, wo sie bewirken, dass UV-Strahlen absorbiert und in Wärme umgewandelt werden. Während Sie und Ihre Sprösslinge nach Verwendung einer mineralischen Sonnencreme gleich in die Sonne gehen dürfen, sollten Sie sich bei synthetischen Lichtschutzmitteln noch etwa eine halbe Stunde gedulden. Beide Varianten verhindern aber, dass Vitamin D in der Haut gebildet wird.

Vitamin-D-Mangel ist weit verbreitet

Nun ist bekannt, dass ein großer Teil der Bevölkerung unter unseren heutigen Lebensbedingungen selbst im Sommer einen Vitamin-D-Mangel hat. Über die Nahrung ist jener fast unmöglich auszugleichen – wir müssten uns da schon jeden Morgen einen Hering mit einem Gläschen Lebertranöl einverleiben. Doch leider gibt es wie so oft keine einfache Regel für das richtige Maß an Sonnenexpositur und UV-Schutzmaßnahmen, weil die körpereigene Vitamin-D-Bildung von vielen Faktoren wie Hauttyp, Alter, Exposition der Hautfläche, Jahres- und Tageszeit, Wetterbedingungen und Aufenthaltsort abhängt. Bis zum Sonnenbrand sollte man es aber auf keinen Fall kommen lassen – und wie so häufig erwischen Kinder leider schnell „zu viel des Guten“.

Kinderhaut ist sensibler

Der Eigenschutz der Haut ist bei Kindern noch schwach ausgeprägt, die Haut ist dünner, Produktion des Hautfarbstoffes Melanin, Säureschutzmantel und Aktivität der Talgdrüsen sind noch relativ gering. Dermatologen raten, Babys während der ersten zwölf Monate überhaupt nicht direkter Sonne auszusetzen. Danach ist aufgrund der gesteigerten Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlen Sonnenmilch bei längeren Aufenthalten in direkter Sonneneinstrahlung unverzichtbar, denn bereits nach zehn Minuten ohne Vorkehrungen kann ein Sonnenbrand drohen. Um bestmögliche Wirkung zu erzielen, tragen Sie die Sonnenmilch nicht zu dünn auf und wiederholen Sie das Prozedere wie auf der Packung angegeben nach einiger Zeit. Zu relativ hohen Preisen ist im Handel sogar Kinderbekleidung mit Lichtschutzfaktor erhältlich. Mit Kleidung aus dichtem Baumwollstoff, Kopfbedeckung und Sonnencreme sind die Kleinen aber auch so gut gewappnet.

Nur so viel Schutz, wie wirklich nötig

Wenn jedoch Erwachsene – ausgenommen besonders helle Hauttypen – nicht stundenlang in praller Sonne schmoren oder es sich direkt unterm Ozonloch gemütlich machen, ist ein sehr hoher Lichtschutzfaktor in der Regel zu meiden, denn schon der Schutzfaktor zehn blockiert den Großteil der Vitamin-D-Synthese. In diesem Sinne: Genießen Sie die Sonnenseite des Lebens!



Foto: Shutterstock/Sunny Studio

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