Eltern haben Vorbildfunktion – auch beim Essen
Wie aus einer aktuellen Studie unter österreichischen Eltern hervorgeht essen 60,7 % der zwei- bis dreijährigen Kinder die gleichen Hauptmahlzeiten wie ihre Eltern. Dass eine nicht bedarfsgerechte Ernährung in der ersten Lebensphase negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder haben kann, ist vielen nicht bewusst.
Entscheidend für eine gesunde Zukunft
„Wenn Kleinkinder gemeinsam mit der Familie am Tisch sitzen und essen, nehmen sie häufig auch deren Ernährungsgewohnheiten an. Dabei wird leider oft nicht darauf geachtet, dass gerade in den ersten 1000 Lebenstagen die Ernährung eines Kindes entscheidend für eine gesunde Zukunft ist, und die Kinder in dieser Phase spezielle Bedürfnisse haben“, so Prof. Dr. Petra Rust vom Department für Ernährungswissenschaften an der Universität Wien.
Nicht das Wissen, sondern die Umsetzung fehlt
Dabei nehmen die Eltern die Ernährung ihrer Kinder nicht auf die leichte Schulter. „Leider fehlt es oft an der praktischen Umsetzung des theoretischen Wissens. Es mangelt an Ideen, wie eine bedarfsgerechte, gesunde Ernährung speziell in dieser Phase zu gestalten ist“, so Prof. Rust. Rund 43 % der zwei- bis dreijährigen Kinder essen zwar mehrmals täglich Obst, jedoch nimmt nur jedes vierte Kind Milchprodukte zu sich und gar nur jedes fünfte konsumiert mehrmals täglich Gemüse.
Eltern wissen über Vitamin-Bedarf Bescheid
Die Ernährung in den ersten 1000 Tagen hat wesentlichen Einfluss auf das Risiko für spätere Erkrankungen wie Übergewicht und Adipositas. Sobald Kinder in Krabbel- und Spielgruppen anfangen, die Welt zu erkunden, wird außerdem ihr Immunsystem auf die Probe gestellt. Darum ist gerade in dieser Zeit eine vitaminreiche Ernährung wichtig, um die Entwicklung der eigenen Immunabwehr zu unterstützen. „Vitamin D und Calcium sind wichtig für den Knochenaufbau, Eisen als essentieller Bestandteil von Hämoglobin benötigt der Körper für die Entwicklung des Kleinkindes“, so Prof. Rust. Auf ausreichende bzw. ergänzende Vitamin-D-Versorgung sollte vor allem geachtet werden, wenn es zu einer zu geringen Aufenthaltsdauer im Freien kommt oder hoher Sonnenschutz verwendet wird. Neben der Bewegung an der frischen Luft unterstützen Inhaltsstoffe in Fisch, Eiern und Pilzen optimales Knochenwachstum. Der Zivilisationskrankheit Vitamin-D-Mangel sollten Erwachsene bei sich selbst ebenso konsequent gegensteuern.
Der optimale Speiseplan für Kinder
Für Ernährungswissenschaftlerin Prof. Rust ist klar, dass es Eltern nicht an Wissen fehlt. Mit der richtigen Umsetzung altersgerechter Ernährung können Eltern gut für ihre Kinder sorgen: „Bedarfsgerechte Ernährung besteht aus einer abwechslungsreichen Auswahl an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide sowie Fisch, magerem Fleisch und Milchprodukten. Auf die Zugabe von Zucker, Salz und Gewürzen sollte verzichtet werden.“ Portionsgrößen müssen dem Alter angepasst werden, wobei gilt: Eine Portion ist so groß wie eine Kinderhand.
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